Liebe Freunde, Wegbegleiter und Musikliebhaber,
ich liebe den Herbst – die Natur geht langsam zur Ruh bevor der Winterschlaf Einzug hält und eine gewohnte Melancholie findet wieder ihren Platz in meinem Kopf. Sobald die Tage kürzer werden, ruft mich mein Klavier. Langsam öffne ich den verstaubten Deckel und sofort sprudeln neue Ideen aus meinen Fingern. Drei neue Stücke entstehen fast von selbst. Mehr über Pausen und das Komponieren erfahrt Ihr im ersten Abschnitt.
Vor einer Woche traf ich mich mit Tim, Kerstin und Alex in der Carpinteria, um Ideen für unser Klavierkonzert/ die Vernissage auszutauschen und konkreter werden zu lassen. Es war eine spürbare Energie in dieser wunderbaren Location – die Dynamik zwischen uns lässt auf einen unvergesslichen Abend hoffen. Mit dabei war auch die liebe Claudia vom Clanys Eichsfeld Blog. Sie hat in ihrem Artikel unser Vorhaben zusammengefasst und schon eine kleine Überraschung verraten.
Ein weiteres Highlight dieser Veranstaltung ist die Leihgabe eines Klaviers aus dem Jahr 1930. Dies wurde uns vom Klavierstimmer Reiner Henschel zur Verfügung gestellt und findet in der Carpinteria ein neues Zuhause. Selten habe ich ein Klavier gespielt, das so viel Seele besitzt…seid gespannt!
Ich darf es zum Klavierkonzert/ zur Vernissage einweihen.
2023 wird ein Traum in Erfüllung gehen – ich darf für den VEID e. V. auf dem Wave Gothic Treffen ein Klavierkonzert geben. Schuld daran ist Luci van Org, die Schirmherrin dieser wunderbaren Organisation. Nun zähle ich schon die Stunden 🙂 Mehr dazu lest ihr weiter unten.
Auf meinem SpotifyAccount gibt es jetzt eine Playlist mit all meinen Klavierstücken. Im unteren Abschnitt beschreibe ich eine lange Nachtfahrt, in der ich sie durchgehört habe. Es waren Stunden voller Erinnerungen, Euphorie und Tränen. Mehr dazu weiter unten.
Zuletzt noch ein kleines Nebenprojekt, das ich gemeinsam mit meiner Schulfreundin Tina Glahn durchführen darf. Im Herzblatt von EDEKA Glahn verfassen wir vierteljährlich eine kleine Kolumne. Diesmal gibt es meinerseits eine Hommage an meine Großeltern. Das neue Herzblatt ist gerade druckfrisch erschienen. Die Fassung könnt ihr im letzten Abschnitt lesen.
Letzte Woche war es wieder soweit, ich ging nach vielen Monaten Pause an mein Klavier. Der Herbst und die bevorstehenden Konzerte lockten mich. Meine Angst, die irgendwie doch manchmal auftaucht, das Spielen verlernt zu haben, war völlig unbegründet. Eigentlich war gar das Gegenteil der Fall. Schon nach einem Tag „floss“ ein neues Stück ans Tageslicht.
Es zeigt mir immer mehr, wie wichtig solche schöpferischen Pausen sind, nicht nur beim Klavierspiel, auch im „richtigen“ Leben . Mein Empfinden: Es ist in unserer Gesellschaft nicht so gern gesehen, sich Auszeiten zu gönnen, doch solche Pausen geben den Weitblick für neuen Input, verhelfen zu neuen Gedanken und bringen alles wieder in den sogenannten Flow. Auch bei meinem neuen Roman musste ich das oft erkennen.
Nun finden fünf neue Stücke an ihren entsprechenden Platz. Sie sind in den letzten zwei Jahren fast immer nach Zeiten der Muße entstanden. Ein paar von denen werde ich euch in den kommenden Konzerten vorstellen – darauf freue ich mich schon sehr!
Folgende Konzerte:
12.11.2022 | Im Einklang mit der Malerei | Carpinteria Worbis
18.03.2023 | Einklang Klavierkonzert | LitteraNova Hildesheim
28.05.2023 | Wave Gothic Treffen | Leipzig
03.11.2023 | Mara Buchrelease | Kulturfabrik Löseke Hildesheim
Fast alle Punkte auf meiner „Bucket List“ sind mit einem Haken versehen…
✓ Ich lebe in einer glücklichen Beziehung,
✓ Ich habe eine wunderbare Tochter,
✓ Ich habe einen Baum gepflanzt UND,
✓ Ich habe bisher 3 Bücher geschrieben.
Doch es gab auf dieser Liste einen kleinen Punkt weiter unten, der mich immer wieder „kitzelte“: einmal ein Konzert beim Wave Gothic Treffen in Leipzig zu spielen. Nun darf ich 2023 einen Haken auch an diesen Punkt setzen. Der „Zufall“ hat mich zusammen mit meiner Frau vor vielen Jahren dieses Festival entdecken lassen. Wir kauften spontan Tickets und verliebten uns schlagartig in dieses Festival. Seither ist jedes Pfingstwochenende im Kalender rot markiert.
Letztes Jahr hatte ich dort eine sehr schöne Begegnung mit dem Schriftsteller Ulf Torrek. Wir saßen bei herrlichem Wetter vor dem Haus des VEID e.V. und folgten einer Lesung von Lydia Benecke und Christian Schäfer. Der VEID e.V. ist eine wunderbare Organisation, die Familien auf dem Weg der Trauer begleitet und deren Programmpunkte fester Bestandteil unseres WGT Wochenendes sind. Ihre Schirmherrin, Luci van Org veranstaltet dort jedes Jahr zum WGT Konzerte, Lesungen und Besuchertage. Ulf gab mir ihren Kontakt und so nahmen die Dinge ihren Lauf.
Es erfüllt mich mit Dankbarkeit, dass ich nächstes Jahr dort ein Klavierkonzert spielen werde und zusätzlich noch diesen Verein unterstützen kann. Wann das Konzert genau stattfindet, wird im März 2023 auf meiner Webseite bekanntgegeben.
Neulich habe ich auf meinem Spotify Account eine Playlist angelegt, die alle meine bisherigen Klavierstücke enthält. Auf einer dann folgenden Autofahrt durch die Nacht habe ich mir diese allesamt angehört – ganze 3,5 Stunden – verbunden mit soooo vielen Erinnerungen.
Die Stücke „Sperare“ und „Weltentraum“ entstanden in meiner Jugend. Ich verbinde sie daher mit meiner damaligen Heimat Worbis… meine kleine Wohnung in der Jägerstraße, die Zeit der Orientierungssuche ;-). Meine begonnene Nachtfahrt führt mich gerade an der Obereichsfeldhalle vorbei als das Stück „Wavemarie“ erklingt. Ich lasse den Akustikabend und auch meine Jugend am inneren Auge vorbeiziehen und hinter mir.
Ganz wollen die Erinnerungen aber noch nicht verblassen – das Stück „Maskerade“ ruft vergangene Freundschaften zurück, Gunter, Dani, Annett – sie sind plötzlich wieder an meiner Seite; sitzen quasi neben mir. Ich werde geflutet von meinem ersten Album „Energetic“, das so weit entfernt schien und doch so nah ist. In vielen Passagen sehe ich mich auf dem Hocker meiner lieben Klavierlehrerin Gabi, meist hibbelig und aufgeregt.
Ich blättere weiter im Fotoalbum der Musik. Ohne Vorwarnung tauchen Martin´s und Johannes´s Stücke auf – ihre Musik setzt mich direkt auf das alte, rote Sofa des Heizwerkes, in unseren alten Probenraum. Ich habe den muffigen Geruch in der Nase gemischt mit Zigarettenrauch und die endlosen Gespräche. Jetzt sitzt plötzlich meine alte Band „Ravendark“ neben mir – wir träumen vom Erfolg auf den großen Bühnen dieser Welt.
Das Stück „Vergebung“ beamt mich in meinen „11 Lichter“ Roman und „Frederique“ tönt ins Dunkel dieser Nacht, gemeinsam mit dem gleichnamigen Album.
„Fjört“ und „Mjólk“ erklingen – ich fliege durch diese Zeit, zwischen Tränen und Euphorie bleibt kaum Platz zum Verweilen. ALINA, meine Band, die Romane, Freundschaften, Musik und Erlebnisse – alles kreist durch meinen Kopf. Mittendrin dringt Claudia´s Stimme mit „Wahrheit“ in mein Ohr. Claudia, Mirko, und Leo – wo seid ihr wohl gerade? Viele vergessene Namen tauchen auf, auf der Straße spiegelt der Regen. Diese ganzen Erinnerungen kreisen durch den Fahrzeugraum, wie kleine Fliegen, die nicht zu fangen sind.
Es fiel mir nie leicht, stolz auf mein Geschaffenes zu sein. Jetzt beim Rückblick mit dieser Playlist auf die vielen Wegbegleiter, die Freunde – da ist plötzlich ein wohliges Gefühl von Sehnsucht nach all dem, kaum auszuhalten.
Kurz vor Hamburg endet die Fahrt mit dem Stück „Dankbarkeit“. Genau dieses Wort trifft es. DANKBARKEIT – für all die Menschen, die ich durch meine Musik kennenlernen durfte. Auch wenn ich hier nicht alle aufzählen kann, sind sie doch ein wichtiger Teil dieser Playlist. Ich stelle das Fahrzeug ab, meine Reise ist hier erstmal zu Ende; mein Blick ist euphorisch auf die kommenden Konzerte und Projekte gerichtet, in dem sicheren Wissen, wieder neue Menschen als Wegbegleiter treffen zu dürfen.
In der Bilderwelt Ihres Großvaters stand Kerstin Woyke Pereira gedankenversunken. Schon damals fasste sie den Beschluss, selbst Malerin zu werden. Aus dieser Möglichkeit, andere Welten zu besuchen, konnte und wollte sie nie wieder vollkommen aussteigen. Oft fühlte sie sich wie Alice im Wunderland. Um all Ihre Visionen und Gefühle sichtbar zu machen, versuchte sie, das Medium der Malerei dafür zu nutzen, wie es einst auch ihr Großvater tat. Die in Holungen wohnhafte Kerstin sagt selbst über ihre Arbeiten:
Wenn Gedanken und Gefühle in meinem Geist Gestalt annehmen, trete ich in die Welt der Malerei ein. Dort kann ich sie sichtbar werden lassen, dort kann ich wandern zwischen Traum und Realität und mein Inneres nach Außen bringen, Fantasien lebendig werden lassen.
In diesen Sätzen kann ich mich durchaus wiederfinden.
Zusammengeführt hat uns beide der Zufall, gemeinsam möchten wir nun ein Klavierkonzert verbunden mit einer Vernissage auf die Beine stellen. Stattfinden soll dieser besondere Abend in einer der schönsten Location im Eichfeld, der Carpinteria in Worbis. Die alte Tischlerei wurde von Tim Krchov zu einem kreativen Ort umgestaltet und verbindet das schöne traditionelle Eichsfeld mit dem Charme Santa Barbaras in Kalifornien. In der alten Tischlerei wird rund um Kunst und Kultur, einiges geboten.
Wir laden Euch recht herzlich zu diesem unvergesslichen Abend ein.
Im „Einklang“ mit der Malerei.
12. November 2022 / Carpinteria / Worbis
Einlass 18.00 Uhr / Konzertbeginn 20.00 Uhr
Der Vorverkauf startet am 12. Oktober 2022 auf www.sventasch.de.
Resttickets gibt es an der Abendkasse.
Bei den Tickets besteht die Möglichkeit, den Wert für die Kunst eigens zu wählen.
Sven Tasch – Pianist | Komponist | Autor
Ehrenfeld 9
31199 Barienrode
E-Mail: info@sventasch.de
Telefon: 0151 61435402