Meine Projekte haben meist ihren Ursprung in meinen Träumen. So war es schon bei dem Buch “Dreißig”, in dem ich die Schlussszene in der Nacht immer und wieder durchlebte. Bei meinem Musikvideo war es nicht anders, eine Geschichte, die ein Teil meines Lebens ist, fräste sich viele Nächte durch mein Gehirn.
Also beschloss ich vor einem halben Jahr die Sache in die Hand zu nehmen und gemeinsam mit meinem neuen Album EINKLANG ein Musikvideo zu veröffentlichen. Der Protagonist stand sofort fest. Carolin Hartmann sollte die Hauptrolle übernehmen. Die aus dem Eichsfeld stammende Schauspielerin begleitet mich schon seit vielen Jahren im Video zu Maskerade auf der Bühne. Persönlich durfte ich sie bislang noch nicht kennenlernen. Nach unserem ersten Telefonat gewann ich sie für meine Idee. Sie ist im Herzen weiterhin Eichsfelderin und unterstützt die dortige Kultur sehr gern.
Mein zweiter Anlaufpunkt war Tim von Jonez Entertainment, der bereits mein Kyrrd Musikvideo realisiert hat. Auch ihn konnte ich sofort für mein Projekt begeistern.
Nun fehlte noch ein letztes Puzzlestück, der Drehort. Die Umsetzung der Ideen sollte auf einer Theaterbühne stattfinden. Und somit lag es nah, dass wir Caros zweites Zuhause, die Münchner Volksbühne als Drehort festlegten. Dort hatten wir alles vor Ort, eine große Probebühne, viele Requisiten und eine Menge Platz. Und so machten wir uns letzten Freitag mit einem Bus voller Technik auf den Weg nach München.
Schon beim Betreten des Theaterraumes spürte ich etwas Magisches. Dieser Raum ließ einen nicht mehr los. Wir räumten die Technik aus dem Bus und machten uns an den Aufbau. Schon bei den Akustikabenden ist dieser Part mit mein liebster. Menschen, die gemeinsam etwas Neues erschaffen, die aus dem Nichts eine Idee wachsen lassen, halte ich für DIE Essenz der Kunst. Wir bauten eine große “Blackbox” und suchten die Requisiten zusammen. Ein wesentliches Element war hierbei eine Tür. Wofür sie steht, möchte noch nicht verraten 🙂
Am Abend stand alles, wir machten unser erstes Bier auf und redeten über die Story. Jeder ließ seine Ideen einfließen, es entstanden Bilder in unseren Köpfen. Die Szenen sollten nun in einem Take durchgedreht werden. Die sogenannte One-Shot Technik erfordert sehr viel Aufmerksamkeit und eine gute Akteurin. Und die hatten wir mit Caro definitiv. In dem Moment, als die erste Klappe fiel, wurde mir bewusst, wie dankbar ich über dieses Projekt sein durfte.
Und so verflogen die Drehtage wie im Flug. Zwischen langen Wartezeiten und intensiven Szenen, vielen Umbauten und neuen Ideen, entstand eine große Verbundenheit. Am Sonntag Nachmittag waren alle Szenen im Kasten. Wehmütig verabschiedeten wir uns voneinander und fuhren zurück in unsere Heimat. Was bleibt, ist die Erinnerung und wahnsinnig schöne Foto von Pauli, die uns mit ihrer Kamera begleitet hat. Das Video geht nun in die Postproduktion und ich überlege, wo es zum ersten Mal zu sehen sein wird.
Sven Tasch – Pianist | Komponist | Autor
Ehrenfeld 9
31199 Barienrode
E-Mail: info@sventasch.de
Telefon: 0151 61435402